Seekrankheit: Wie Sie auf Kreuzfahrten entspannt bleiben – auch bei Seegang
Die erste Kreuzfahrt. Das Schiff gleitet sanft über das Wasser, der Horizont weitet den Blick – und doch kribbelt da etwas im Magen. Für viele Reisende überwiegt die Vorfreude, doch oft schwingt eine leise Sorge mit: Was, wenn mich die Seekrankheit erwischt?
Die gute Nachricht vorweg: Wer weiß, wie sich erste Anzeichen bemerkbar machen, kann Beschwerden frühzeitig lindern – oder ihnen sogar ganz vorbeugen.
In diesem Ratgeber begleiten wir Sie mit ehrlichen Antworten, alltagstauglichen Tipps und einem klaren Ziel: Dass Ihre Reise genauso wird, wie Sie es sich wünschen – leicht, unbeschwert und frei von dem mulmigen Gefühl, das viele als Reisekrankheit kennen.
Was ist Seekrankheit und welche Symptome treten auf?
Seekrankheit gehört zur Gruppe der Bewegungskrankheiten. Sie entsteht, wenn Augen und Gleichgewichtsorgan widersprüchliche Signale verarbeiten.
Typische Symptome sind:
- Übelkeit, teils mit Erbrechen
- Schwindelgefühl und Unsicherheit beim Gehen
- Gähnen, innere Unruhe oder plötzliche Müdigkeit
- Druckgefühl im Kopf oder leichte Kopfschmerzen
- Blasser Teint oder spontanes Frösteln
Oft treten diese Anzeichen rasch auf – und verschwinden ebenso schnell wieder, sobald sich der Körper an die Bewegungen gewöhnt hat. Besonders hilfreich ist es, frühzeitig auf erste Reize zu achten und aktiv gegenzusteuern.
Gut zu wissen: Viele empfinden zunächst eine diffuse Irritation – ohne erkennbare Ursache. Mit etwas Vorbereitung lassen sich die meisten Beschwerden jedoch gut vermeiden oder abschwächen.
Warum werden Menschen auf Kreuzfahrten seekrank?
Dass sich bei einer Seereise Unwohlsein einstellt, liegt meist nicht am Schiff selbst – sondern an den gegensätzlichen Sinneseindrücken, die unser Körper bei Bewegung verarbeitet. Während das Auge vermeintliche Ruhe registriert, spüren die Rezeptoren im Innenohr die leichten Schwankungen des Schiffs. Diese Reizüberlagerung kann bei manchen Menschen zu Beschwerden führen.
Auf kleinen Booten kann dieses Schaukeln schnell unangenehm werden. Anders auf großen Schiffen wie der Mein Schiff ® Flotte: Hier sorgen moderne Stabilisatoren dafür, dass die Bewegungen deutlich abgemildert bzw. teils sogar vollständig ausgeglichen werden. Unser Kapitän Jan erklärt die Funktion von Schiffsstabilisatoren und warum man durch sie seltener seekrank wird.
Wie stark jemand auf Seegang reagiert, ist individuell verschieden: Manche nehmen das Schaukeln kaum wahr, andere spüren leichte Unruhe oder Müdigkeit. In den meisten Fällen gewöhnt sich der Körper rasch an die Bewegungen – oft innerhalb weniger Stunden, spätestens nach zwei bis drei Tagen.

Wer früh auf Körpersignale achtet und bei Bedarf gegensteuert, erlebt die Reise meist beschwerdefrei – und kann sie in vollen Zügen genießen.
Wie kann man Seekrankheit vorbeugen?
Die gute Nachricht vorweg: Viele Beschwerden lassen sich mit einfachen Mitteln vermeiden oder deutlich abschwächen – sodass Sie Ihre Kreuzfahrt in vollen Zügen genießen können. Wer frühzeitig auf seinen Körper achtet, reduziert das Risiko und stärkt das persönliche Wohlgefühl an Bord.
Diese Tipps zur Vorbeugung haben sich bewährt:
- Kabinenwahl: Wählen Sie eine möglichst ruhige Kabine – idealerweise mittschiffs und auf einem unteren Deck.
- Frische Luft und Weitblick: Halten Sie sich regelmäßig an Deck auf und richten Sie den Blick auf den Horizont – das hilft dem Gleichgewichtssinn.
- Erste Anzeichen ernst nehmen: Wer frühzeitig eine leichte Übelkeit oder Unruhe spürt, sollte sich zurückziehen, die Augen schließen und tief durchatmen.
- Leichte Kost vor Reisebeginn: Ein bekömmliches Essen vor dem Ablegen beruhigt den Magen – schwere oder fettige Speisen besser vermeiden.
- Klassiker aus der Hausapotheke: Kaugummi oder Ingwer – ob als Bonbon, Tee oder Kapsel – gelten als bewährte Mittel zur Linderung.
Welche Medikamente helfen gegen Seekrankheit?
Wenn natürliche Maßnahmen nicht ausreichen oder bei starkem Seegang stärkere Symptome auftreten, können bewährte Medikamente gegen die Reisekrankheit helfen. Besonders für empfindlichere Reisende lohnt sich ein vorbereitender Blick auf geeignete Präparate.
Diese Wirkstoffe kommen häufig zum Einsatz:
- Dimenhydrinat: Der Klassiker unter den Antiemetika – erhältlich als Tablette, Kaugummi oder Zäpfchen. Beruhigt den Magen und den Gleichgewichtssinn.
- Scopolamin: Ein wirkungsvoller Wirkstoff, häufig in Form von Pflastern hinter dem Ohr – besonders bei längeren Reisen.
- Antihistaminika: Ursprünglich für Allergien entwickelt, wirken sie in angepasster Form auch gegen Übelkeit und Erbrechen.
Wichtig zu wissen:
- Einige dieser Präparate können müde machen – bitte achten Sie auf die Packungsbeilage.
- Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte vorab ärztlichen Rat einholen – idealerweise beim Hausarzt.
- An Bord der Mein Schiff® Flotte ist medizinisches Personal rund um die Uhr erreichbar – der Schiffsarzt und die Bordapotheke beraten Sie gern, diskret und kompetent.
Hinweis für Familien: Auch bei Reisekrankheit bei Kindern gibt es geeignete Mittel – lassen Sie sich hierzu vor der Reise individuell beraten.
Reiseempfehlungen
Eine Garantie für wenig Wellengang und eine ruhige See gibt es nie. Es gibt aber Regionen, in denen in der Regel zu bestimmten Jahreszeiten die Gewässer ruhiger sind. Dazu zählen z.B. das westliche Mittelmeer vom Frühling bis zum Herbst oder die norwegischen Fjorde in den Sommermonaten. Tipp für die Kabinenwahl: Mittschiffs und auf einem unteren Deck ist die Bewegung am geringsten.
Hausmittel und sanfte Alternativen – was hilft noch?
Nicht jeder möchte gleich zu Medikamenten greifen – und oft ist das auch gar nicht nötig. Gerade bei leichten Beschwerden oder zur Ergänzung helfen viele natürliche Ansätze, die gut verträglich und einfach umzusetzen sind.
Diese sanften Mittel haben sich bewährt:
- Ingwer: Wirkt nachweislich beruhigend auf den Magen – ob als Tee, Kapsel oder Bonbon.
- Bewegung an Deck: Ein Spaziergang bringt das Gleichgewichtssystem in Schwung – frische Luft inklusive.
- Ruhe und Schlaf: Frühzeitig eine Pause einlegen, sich hinlegen, Augen schließen – auch das hilft.
- Akupressur-Armbänder (Seabands): Aktivieren durch leichten Druck bestimmte Punkte am Handgelenk.
- Kaugummi kauen: Fördert die Durchblutung im Kopfbereich und lenkt leicht ab.
- Spezialbrillen: Bei starker visueller Reizüberflutung kann eine optische Entlastungsbrille helfen – eine innovative Option für empfindlichere Reisende.
Zusätzlicher Hinweis: Der Zusammenhang zwischen Seekrankheit, Histamin und Vitamin C wird aktuell noch erforscht – wer empfindlich auf bestimmte Stoffe reagiert, sollte sich vorab ärztlich beraten lassen.
Entspannt reisen – auch bei leichtem Schaukeln
Die Sorge vor Seekrankheit beschäftigt viele Gäste – oft schon lange vor der eigentlichen Reise. Doch mit dem richtigen Wissen und ein wenig Vorbereitung lässt sich das Thema gelassen angehen.
Was hinter der Seekrankheit steckt:
Sie entsteht durch widersprüchliche Sinneseindrücke – das Gleichgewichtsorgan meldet Bewegung, während die Augen Ruhe sehen. Typische Reaktionen wie Übelkeit, Müdigkeit oder Schwindel treten vor allem zu Beginn auf – und lassen sich meist gut lindern oder sogar ganz vermeiden.
Was hilft:
Eine geeignete Kabinenlage, frische Luft, ein klarer Blick auf den Horizont sowie Ruhe und leichte Mahlzeiten unterstützen den Körper beim Ausgleich. Wer frühzeitig reagiert, kann erste Beschwerden erfolgreich abfangen.
Wenn mehr Unterstützung nötig ist:
Bewährte Medikamente wie Dimenhydrinat oder Scopolamin stehen ebenso zur Verfügung wie sanfte Alternativen – von Ingwer über Akupressur bis hin zur Spezialbrille. Wichtig: Auf mögliche Nebenwirkungen achten und bei Unsicherheiten ärztlichen Rat einholen.
Ob Sie lieber natürlich gegensteuern oder gezielt medizinisch unterstützen – wichtig ist, dass Sie sich an Bord gut aufgehoben fühlen. Denn mit dem richtigen Wissen und einem sicheren Gefühl steht einer entspannten Kreuzfahrt nichts im Weg.

Ein Spaziergang an Land zwischendurch wirkt oft Wunder – er bringt Bewegung in den Körper und gibt dem Gleichgewichtssystem eine Pause vom Schaukeln.